Cannabis Legalisierung
Die Welt will die Cannabislegalisierung. Wie weit sind die verschiedenen Länder? Wir haben einen Artikel in Auftrag gegeben um genau dieser Frage nachzugehen. Hast Du Ergänzungen oder Korrekturen, schreibe uns diese bitte in den Kommentaren oder stelle und diese per Email zu. Gerne wird es von uns geprüft und bei Richtigkeit ergänzt oder korrigiert.
Wo ist Cannabis legal oder wird geduldet?
In den meisten anderen Ländern der Welt ist Cannabis immer noch illegal. Oft wird der Besitz für den Eigenkonsum allerdings nicht verfolgt, so dass von einer teilweisen Legalisierung gesprochen werden kann.
In Asien ist Marihuana komplett illegal, in Afrika darf es teilweise für den Eigengebrauch genutzt werden. Unklar ist der Status einzig in Nordkorea. Hier gibt es unklare Berichte, die komplette Legalisierung erscheint allerdings unwahrscheinlich.
In Australien ist der Besitz illegal, allerdings wird dieser auch hier unter bestimmten Mengen nicht mit einer Haftstrafe geahndet. In drei Bundestaaten ist zudem bei geringen Mengen nur ein Bußgeld fällig.
In Europa und Amerika gibt es unterschiedliche Regelungen. In vielen Ländern ist der Besitz illegal, in einigen sind bestimmte Mengen erlaubt.
In Deutschland wird über die Legalisierung von Cannabis weiter diskutiert. Die neue Ampelkoalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, will Cannabis im Rahmen eines Cannabiskontrollgesetzes legalisieren. Wann die Cannabislegalisierung in Deutschland konkret erfolgen wird, ist allerdings noch völlig unklar.
Andere Länder sind da bereits viel weiter. In Europa gibt es neben den Niederladen noch viele weitere Länder, in denen der Cannabiskonsum keine Straftat darstellt. Genauso gibt es auch weltweit einige Länder, in denen dies bereits der Fall ist.
In den Niederlanden gibt es extra Coffeeshops, die neben den üblichen Produkten wie Kaffee und Gebäck auch THC-haltige Cannabisblüten anbieten. Deshalb wird allgemein davon ausgegangen, dass der Verkauf dort legal ist. Dies ist allerdings nicht der Fall. Der Besitz, sowie der Anbau und Verkauf von Cannabis sind in den Niederlanden tatsächlich illegal. Der persönliche Gebrauch des Genussmittels wird allerdings schon lange nicht mehr verfolgt, konkret seit dem Jahr 1976. Bis zum Jahr 1996 wurde sogar der Besitz von 30 Gramm Marihuana toleriert. Heute sind es nur noch fünf Gramm (mit THC). Auch in den bekannten Coffeeshops dürfen keine Mengen über diesem Wert abgegeben werden.
In den Niederlanden ist also nur der persönliche Besitz einer gewissen Menge legal, eine allgemeine Cannabis Legalisierung gibt es hingegen nicht.
In Uruguay war der Besitz von Cannabis nie verboten. Die endgültige Cannabislegalisierung erfolgte allerdings erst im Jahr 2014. Seitdem ist auch der Anbau von Cannabispflanzen erlaubt. Eine volljährige Person darf bis zu sechs der Pflanzen anbauen. Zudem besteht die Möglichkeit, das Genussmittel in extra dafür lizenzierten Apotheken zu kaufen. Dabei gibt es allerdings die Regelung, dass der THC-Gehalt in dem verkauften Produkt einen Wert von 15 Prozent nicht überschreiten darf.
Bei THC handelt es sich um den Inhaltsstoff in der Pflanze, die für die Berauschung verantwortlich ist.
In den USA ist die Cannabis Legalisierung inzwischen in 19 US-Bundesstaaten abgeschlossen. Zunächst war die Nutzung nur für medizinische Zwecke vorgesehen. In vielen Staaten darf Marihuana nun allerdings als Freizeitdroge konsumiert werden. Einzige Voraussetzung dafür ist die Volljährigkeit, die in den USA mit 21 erreicht wird.
Legal ist das Rauschmittel in den folgenden Staaten: im Bundesstaat Washington, Alaska, Arizona, Colorado, Connecticut, Illionois, Oregon, Kalifornien, Maine, Michigan, Massachusetts, Montana, Nevada, New Mexco, New Jersey, New York, Vermont, Virgina und Rhode Island.
Dabei fällt die rechtliche Ausgestaltung der Cannabis Legalisierung in den unterschiedlichen Staaten durchaus verschieden aus. In Washington sind beispielsweise nur der Besitz und der Eigenanbau der Pflanze erlaubt. Öffentlicher Konsum und Verkauf sind hingegen verboten.
In South Dakota hat die Bevölkerung im Jahr 2020 eigentlich für eine Cannabislegalisierung gestimmt, diese wurden allerdings im darauffolgenden Jahr bezüglich des Freizeitgebrauchs als verfassungswidrig erklärt. Somit ist hier nur der medizinische Gebrauch erlaubt.
In neun anderen Staaten, sowie in Washington wurde der Gebrauch von Marihuana hingegen de kriminalisiert. Damit ist es nicht legal, aber in gewissen Dosen straffrei.
In den USA beträgt der THC-Gehalt im Marihuana 19 bis 26 %.
In Portugal gab es schon früh eine liberalisierte Drogenpolitik. Das umfasst auch CBD, welches hier nicht legal ist, aber ähnlich wie in einigen US-Staaten entkriminalisiert. Der Besitz und Konsum von kleinen Mengen gilt somit nur als Ordnungswidrigkeit. Bis zu einer Menge von 25 Gramm ist der Konsum außerdem straffrei. Wer mit dieser Menge CBD von der Polizei aufgegriffen wird, erhält Hilfsangebote gegen eine mögliche Drogensucht und muss mit einer Kommission sprechen. Erst bei Wiederholungsfällen kann es zu Verwarnungen führen. Dabei wird dann mit Geldbußen oder einem Entzug vom Führerschein gearbeitet. Der Konsum ist in Portugal also nicht wirklich legal, aber auch nicht wirklich verboten.
Bis zu einem THC-Gehalt von 0,2 % darf das Rauschmittel in rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden.
In Italien wird gerade an einer eingeschränkten Cannabis Legalisierung gearbeitet. Demnach könnte dann der Eigenkonsum mit bis zu vier Pflanzen erlaubt sein.
Auch in Spanien ist Marihuana für den persönlichen Gebrauch inzwischen entkriminalisiert. Der THC-Gehalt darf allerdings nicht über 2 % liegen.
Tschechien erlaubt seit dem Jahr 2010 den Besitz und Konsum von Cannabis zum Eigenbedarf. Bei Mengen unter 15 Gramm erfolgt keine strafrechtliche Verfolgung.
In Belgien gibt es ebenfalls eine tolerierte Höchstgrenze. Diese liegt bei drei Gramm oder einer Pflanze. Dabei muss der Besitz zum persönlichen Gebrauch erfolgen, gebüsst wird der Besitz allerdings trotzdem. Dieses liegt zwischen 75 und 125 Euro. Bei einem Wiederholungstäter kann dieses auch steigen.
In der EU gilt generell, dass der THC-Gehalt der Pflanze einen Betrag von 0,2 % nicht übersteigen darf. Das ist in den entsprechenden EU-Richtlinien festgelegt.
In Kanada ist der Konsum seit dem Jahr 2018 erlaubt. Das erforderliche Alter hierfür wechselt je nach Bundesstaat und liegt entweder bei 18 oder bei 20 Jahren. In Kanada gibt es sogar einen eigenen Cannabisminister. Dieser kontrolliert die Anbauer und kümmert sich um die Besteuerung. Der Besitz von bis zu 30 Gramm Marihuana und vier Pflanzen ist in Kanada erlaubt.
In vielen Ländern der Welt gibt es zwar keine Cannabislegalisierung, dafür ist der Besitz zum Eigenkonsum allerdings straffrei bzw. stellt nur eine Ordnungswidrigkeit dar. Oft wird der Besitz gar nicht entdeckt und die Konsumenten entgehen so auch der Ordnungswidrigkeit.
Eine endgültige Legalisierung gibt es nur in Uruguay und Ecuador. In Kanada und den USA gibt es eine teilweise Legalisierung in einigen Bundesstaaten, in anderen darf die Pflanze nur für medizinische Zwecke genutzt werden.
Mögliche Legalisierungen von Hanf in der Schweiz
In der Schweiz ist der Besitz folgendermaßen geregelt: Es handelt sich in diesem Land um eine Ordnungswidrigkeit, wenn der Besitz mehr als zehn Gramm umfasst. Das Rauschmittel gilt hier allerdings als verbotene Droge. Generell sind Cannabisprodukte allerdings erlaubt, wenn weniger als ein Prozent THC enthalten ist. Beispiele für solche Produkte sind etwa Salben, Tropfen, Duftöle oder Hanfblüten. Liegt der Gehalt unter einem Prozent, ist sogar der private Anbau erlaubt.
Im Laufe des Jahres 2022 starten die ersten Projekte, demnach soll geprüft werden das Rauschmittel in der Schweiz völlig legal gekauft werden können. In diesem Jahr beginnen in mehreren Großstädten der Schweiz Pilotprojekte zu Testzwecken. Anbau, Konsum und Handel sollen neu geregelt werden.
In Mexiko wurde vor Kurzem der Konsum zu Rauschzwecken erlaubt. Der Handel und Anbau sind allerdings weiterhin verboten, wodurch dieser weiter in der Hand von Drogenkartellen bleibt. Der THC-Gehalt darf dabei bis zu 15 % liegen.
Kurz vor einer Legalisierung steht Malta und wäre damit das erste EU-Land indem der Kauf, Anbau und die Verwendung der Pflanze legal wäre. Ein entsprechendes Gesetz wurde bereits verabschiedet. Demnach dürfen Erwachsene bis zu 7 Gramm besitzen.
So soll die Legalisierung in Deutschland erfolgen:
Wie anfangs erwähnt, plant die Ampel-Regierung eine Legalisierung des Rauschmittels. Dabei soll die Abgabe kontrolliert in extra dafür lizenzierten Geschäften erfolgen. Die Abgabe soll außerdem nur an Erwachsene zu Genusszwecken erfolgen. So soll die Qualität des konsumierten Produktes besser kontrolliert werden. Die Weitergabe von verunreinigten Mischungen soll verhindert werden. Außerdem soll durch die Altersgrenze der Jugendschutz gewährleistet sein. Durch die Legalisierung soll auch die Polizei entlastet werden. Diese könnte sich dann mehr um den Handel mit harten Drogen kümmern.
Einen Zeitrahmen, bis wann die Legalisierung erfolgen soll, ist nicht bekannt. Die Legalisierung ist keine oberste Priorität.
Im Schnitt dauert ein Gesetzgebungsprozess in Deutschland 175 Tage. Erst danach kann ein Gesetz in Kraft treten. Da der Prozess in diesem Fall noch nicht einmal in Gang gesetzt wurde, wird es bis mindestens Ende 2022 dauern, bis ein mögliches Gesetz in Kraft treten kann.
Marihuana soll dann auch nicht dauerhaft legal werden. Zunächst soll das Gesetz vier Jahre überprüft und ausgewertet werden. Das Gesetz sieht außerdem vor, die Werbung für Alkohol und Nikotin zu verschärfen. Es soll eine verstärkte Aufklärung erfolgen, gerade für Kinder und Jugendliche. Doch auch schwangere Frauen sind besonders gefährdet und sollen in die Kampagne mit aufgenommen werden.